Ποιειν Και Πραττειν - create and do

Deutsche Elegien

 

Sprecht mir nicht von der Gnade ° des später gebornen Geschlechtes;

Denkt Euch eher hinein,° was dem Innern des Menschen Recht ist.

Es jammert den trefflichsten Hund,° der seine Unschuld beim Beißen

und Spiele schnell verlor,° indem ihm die Sinne entgleisen!

 

Das Futteral der Seele ° ist durch Soma begrenzt mit Ängsten;

und diese Allmacht herrscht ° von den dunklen Mächten am längsten.

Daraus hervor sich zu ackern, ° gelingt unter Wenigen Einem.

Und wem das nicht gelingt, ° um den darf man ruhig weinen.

 

Im Geiste erging ich mich gern ° auf römischen Stradas und Piazzen

auch gab mir die Fantasie, ° nach Paris mich mal zu verfatzen...

Und etwas vom fernen Glück ° erlebte ich bei einem netten

schwulen englischen Tabaqueur; ° bei dem kaufte ich Zigaretten.

 

Da war ich schon Emigrant ° und lebte im Norden der Großstadt,

wo mancher, der dort heut lebt, ° vor Angst etwas in der Hos’ hat.

Denn da leben Zigeuner und Türken, ° von denen man wenig erfuhr;

man wusste, sie fressen kein Schwein, ° nur Lämmer und Rindviehcher nur!

 

Nun gut, ich ging da kaufen ° und trank auch ihre Weine;

und bei manchem absurden Palaver ° im berliner Abendscheine

da war man etwas lustig ° und sich ein wenig gewogen;

Man sprach gescheites Zeug ° und es schien mir nicht verlogen!

 

 

Als Kind, das zu fühlen begann ° und bald hernach zu denken,

genoss ich die Jahreszeiten ° und was sie einem so schenken.

Bald war der Enttäuschung Gift ° auch in meinem jungen Blut...

Aber nie kam ich unter die Räder ° von Hass und Menschenwut!

 

Mit der Muttermilch eingesogen ° umgab mich ein tiefes Vertrauen

und beschützt mich heute noch ° vor zu ‘Klugen’ und ‘ach!’ so ‘Schlauen’

Im Wandel der Ideologien ° war ich denen mitunter gewogen,

doch bei genau’rer Betrachtung ° hat’s mich schnell wieder weg gezogen.

 

Da Musik in mein Leben kam, ° erlebt’ ich das Göttliche ganz

und das Leben war auf einmal ° ein wunderbar leichter Tanz.

Als ich sie später studierte ° unter dem Tonsatzlehrer Streller,

wurde sie zur Bedrohung, ° er war ein Lieder- Vergäller!

 

Das war in Elbflorenz, ° wo es mit der Tradition hoch her geht

und wo an jeder Ecke ° ein Intrigant mit einem Speer steht!

Die haben mich zugerichtet ° mit Spitzen und mit Eisen,

am Ende ging ich hinweg, ° denn ich hatte nichts zu beweisen!

 

Alle vagen Theorien,° oft auch die als bewiesen geglaubten,

gehörten nach einem Dezennium ° bereits schon zu den verstaubten.

Da Gott mir Geduld in die Wiege ° in gewisser Hinsicht gegeben,

konnte ich manche Wahrheit ° wenig später als Lüge erleben.

 

 

Es ist ihnen sehr zu gönnen, ° nach dem ganzen vertracktem Gewürche,

in Zukunft wieder zu beten ° in der weiblichen Frauenkirche!

Dann singen sie Luther auf sächsisch ° Bach, Schein und Schütz und Scheidt

mit vorgeschobenem Unterkiefer ° von der sächsischen Ewigkeit!

 

Als die Nazis so allmählich ° auch auf Sachsen Anspruch erhoben,

da gab es welche, die ° sich in alle Winde zerstoben.

Nicht jedem gelingt die Flucht ° vor einer unmenschlichen Welle;

und mancher, der verblieb, ° hat heut wieder dieselbe Stelle.

 

Mein Lehrer im Singen ging weiter, ° vor allem durch Herz und Hirn;

mit Erich Kästner im Kontext, ° zeigte er manchem Dummkopf die Stirn!

Er forderte dafür keinen Dank, ° dass er mich darin bekräftigt’,

und ist gottlob oben im Himmel ° mit besseren Dingen beschäftigt!

 

Ihm hab ich Dank zu sagen; ° er hatte gute Lektüre:

ich sang bei ihm Schubert und Brahms ° und nichts aus Wagners „Walküre“.

Sein Hobby: Reben und Rosen! ° Man trank manch gute Flasche...

Und am Ende dieses Studiums ° hatte man das Diplom in der Tasche!

 

Auch hatt’ ich hernach noch manchen° ideologisch geprägten Andragogen,

dessen Unterrichtsgebaren° geflissentlich verlogen.

Sie alle warfen die Wurst ° nach der möglichen Speckseite hin!

Ein gefährlicher: Dr. Irmer, ° kommt mir dabei in den Sinn!

 

 

In Dresden habe ich als Knabe ° der Künste zu viel erfahren,

sie warfen mich manchmal um ° und richteten mich auf in den Jahren.

Allein der Geruch von Farbe, ° frisch auf die Leinwand gepinselt,

bringt Freude in mir auf, ° wo noch vorher Etwas gewinselt!

 

Da hockt’ ich für manchen Maler ° im Atelier als Modell

als „Musikstudent“ deklariert ° meist Dunkel und manchmal auch Hell.

Und schaute durch Anderer Augen ° auf eine Welt voller Wunder

und vergaß auf Augenblicke ° den ganzen trivialen Plunder!

 

In Dresdens zerbombten Barock ° und seiner verschütteten Gotik

erlebt’ ich in zartester Weise ° die jugendliche Erotik.

Doch Amor hat auch in Sachsen ° die absonderlichsten Launen

und hör ich der Sache nach, ° bleibt ein geheimnisvolles Raunen!

 

Die Oper, in Dresden ein Mythos, ° ergriff mein jugendlich Leben;

Die Musik und die Schauspielerei, ° nur da heraus wollt’ ich leben,

und die Not der Menschheit bezwingen, ° dass war mein alleiniger Wille!

Sagt an: soll ich schweigen darüber? ° Nun gut, ich bin ja schon stille...

 

Und dennoch; glaubt mir, die Kunst º hat nicht nur mich bewegt!

Ich sah durch ihr kräftiges Wirken º manch stabilen Grundstein gelegt

für eine bessere Welt, ° für Weitsicht und menschliche Blüte

als ihr Innerstes weiter vermittelt º mit Liebe, Verstand und Güte!

 

V

 

Der Menschen schönste Organe ° sind Augen Mund und Herz!

Man erfährt das nicht nur in Komödien, ° nein, auch im tiefsten Schmerz...

Den vulgärsten Dialekten° kann man Schönheit abgewinnen.

Wenn eine Sächsin sagt: „Üsch lüpe tisch!“, ° kann das Blut vor Wonne gerinnen!

 

Das ist in der preußischen Hauptstadt ° nicht anders als am Mississippi

und ich wünsch, dass das jeder mal hört, ° ob Strenger oder Hippy.

Denn der schönere Trieb der Menschen ° ist die Liebe zur Kreatur

und nicht der steile Blick ° zum gefüllten Geldbeutel nur!

 

Die Apostrophe und Kommata ° im Gesamtklang einer Strophe

bleiben dem Leser ewig ° Geheimnis und Katastrophe!

Die Nautik der Poesie° gehört dem, der kapitänt;

der Rest der christlichen Seefahrt fällt über Bord und gähnt!

 

Wenn ich hier in den Ritzen polke, ° eine Wahrheit frei zu schaben,

aus verwitterten Ruinen ° verdorrter modernder Waben,

da schwindet die letzte Hoffnung ° im ach so wachem Hirne!

Was mich allein noch rettet, ° ist ein Blick in die Gestirne!

 

 

Was kann man beim Schippern heut ° durch die Weltenmeere begehren?

Es ist kaum zu erwarten, ° dass sich menschliche Sinne vermehren.

Da gibt es nur Galeeren ° und deren geschäft’ge Betreiber.

Die Schönheit, die ist „out“. ° Was gilt, sind bezahlbare Leiber!

 

Die Liebe gebärdet sich heute ° in vielfacher Weise defekt

und sinkt fatal herab ° zu einem billigen Schmierinfekt!

Man gebraucht esoterische Heiler ° mit sichrem Instinkt für „Kohle“.

Ich wünschte mir von Herzen, ° das diese der Teufel hole!

 

Der Menschheit fatales Gebrechen, ° vom lieben Gott erwirkt,

ist, dass er dem Menschen auf immer, ° die Unendlichkeit verbirgt.

Und auch die Einmaligkeit ° von Treue und herzhafter Dauer!

Wenn es Gott wirklich gibt, ° ist er der Architekt der Mauer!

 

Albert Einstein aus Caputh ° hat das sehr deutlich verspürt!

Drum hat er die Krümmung des Lichtes ° als Trost für uns eingeführt.

Lang kann dieser Trost nicht halten, ° denn schon sind wir bald wieder am Ende.

Dann ist der Mond privatisiert ° und ein Arsch reibt sich schmierige Hände!

 

Die Sinne verstümmeln perfekt ° im Sumpf der Jurisprudenz

und den widerlichsten Gaunern ° erblüht der schönste Lenz!

Und jetzt schon spüren wir deutlich ° das Echo der Natur.

Es rumpelt sehr bedenklich ° in Wald und auch in Flur.

 

 

Als Richard Wagners Kunde ° mein krauses Ahnen versüßte,

da konnte ich nicht wissen, ° wie sehr ich das später büßte...

Das Raunen rollenden Donners ° erlebte ich in Dresden,

wo dem Meister einst hochpersönlich ° die ärgsten Träume verwesten.

 

Dann floh er über die Schweiz ° in das etwas schwüle Bayern

und spielte an des Königs ° kranken morbiden Eiern.

Das brachte ihm weltweit Ehre ° und den Hügel in Bayreuth,

wo inzwischen auch Frau Merkel ° hinzufahren sich nicht scheut!

 

Es konnte die Glut meiner Seele ° bei Mozart sich erholen

und wurde wieder versöhnlich ° gegen Juden und gegen Polen.

Der Abendstern Richard Wagners ° verblasste zwischen Tannen und Eichen

und konnte auf diese Weise ° der Sonne Mozarts weichen.

 

Dann kamen, von Mozart vermittelt, ° die Himmel von Händel und Bach;

Und heute noch danke ich Gott, ° für diesen erleuchtenden Tag!

Ich liebe es, wenn Musik ° die Seele nicht zermalmt

und nicht mein gesamtes Fühlen ° allein im Rausch verqualmt!

 

Nicht deutlich wissend entfloh ich ° dem „Drama per Musik“,

Doch heute weiß ich sicher: ° für mich war das ein Glück!

Wenn die Schönheit der Musik ° als Kampf und Rausch sich gebärdet,

dann bin ich gar nicht froh ° und auch nicht richtig geerdet!

 

 

Gewaltige Monopole ° aus grausigen Phantasien

verhindern mit System ° ein menschliches Erblühen.

Wir lösen unsere Liebesdinge ° in bombastischer Sucht

und wenn Gefahr für das Ego,° dann gilt nur Rausch und Flucht!

 

Doch Flucht, egal wohin, ° trübt auf die Dauer das Herz.

Der nicht gelöste Konflikt ° wächst aus zu monströsem Schmerz

im Nervalen und Muskulösen ° und mit eingeschränkter Bewegung;

und mündet am Ende in Qual ° und in menschlicher Verschrägung.

 

Die Urteilsanmaßungen ° unter den agilen Agierern

ist, dass sie auf halber Strecke° ihr wahres Leben verlieren!

Dann hocken sie auf dem Stumpf ° ihrer kümmerlichen Nichtigkeit

und sind aus dieser Lage ° zu Mord und Brennen bereit.

 

Das geschieht alles unter der Sonne, ° die ein Gott geschaffen hat!

Und ich sage Euch im Vertrauen, ° ich bin dessen reichlich satt:

So ist der Mensch gezimmert, von seinem heiligen Macher!

Und wer sich das besser denkt, verdient nicht mal einen Lacher!

 

Gott ist kein Humanist, ° er ist der Erdenker der Lilie!

Zwar hat er den Menschen gemacht, ° aber nur zu satanischem Spiele!

Was er uns als ‘Gottgleich’° mit Gnaden hat vererbt:

Ich, der „Gott“, ich lebe;° ihr Hundsfötter aber sterbt!

 

 

Die unseligen Leidenschaften ° aus dem Körper zu verbannen,

betreiben prüde Konstrukteure ° und braten die Sünder in Pfannen,

mal mit, mal ohne Fett ° und ohne Vitamin ganz.

Und unter dieser Traktur baumelt am Ende der Schwanz!

 

Der Nachbar probiert’s mit der Nachbarin ° und sie ist ihm sehr gewogen,

man zieht von Ost nach West ° und ist häufig schon umgezogen;

man hofft auf Ratifizierung; ° allein der Effekt bleibt weg,

und kracht in hohem Bogen, ° in den eigenen geistigen Dreck.

 

Was soll man denn aber nur machen ° bei dem ganzen topographischen Wahnsinn!?

Kommt einer aus dem Uterus, ° kann er nur seine Bahn ziehn,

deren Leitplanken ein Gott ihm bereitet, ° dem er sich nicht entziehen kann(?).

Das Dillemma ist unermesslich ° bei Frau und auch bei Mann!

 

Die Nation macht kräftig auf Sport ° und auf die Wirtschaftsschraube,

versammelt aber im Wesen ° nur Blinde und nur Taube.

Sie euphorisieren sich ° mit dem Papst in großen Arenen

und dienen in der Woche ° des Satans teuflischen Plänen.

 

Die Fackel der Menschheit verglüht ° unter christlicher Arroganz

und die Bigband der Politik ° begleitet den Hexentanz.

Da quaken die Frösche am Teich ° und springen viel eleganter,

als das gesamte Pack ° Entleibter und Entmannter!

 

 

Das geistige Trockengebiet ° der modernen Seelenwüste

gebiert dem plastischem Künstler ° heut nicht mal eine Büste...

Dreck wird zu Material ° und das Medium ist „Scheiße“ ;

dem Publikum vor geschmissen, ° erringt es höchste Preise.

 

Von tieferer Erkennung gibt es ° Figuren, Bilder und Dramen;

alleine heute nur ° von emanzipierten Damen.

Die bilden aus den Refugien ° die Welt sehr kontradiktorisch

und sind dabei nicht wie Männer:° versoffen und euphorisch.

 

Man kann mit gutem Gewissen ° sich auf ihre Werke verlassen,

denn Frauen sind nicht, (wie Männer), ° romantische trübe Tassen!

Doch: Achtung! so manches Mädchen ° ist eine giftige Schlange;

Und dann, mein Freund, überlebst du ° als Mann im Drama nicht lange!

 

Die Kunst ist zwar auch Form, ° doch ist sehr vage die Regel;

drum steht sie zur Verfügung ° dem allergemeinstem Flegel.

Der haut mit satanischer Lust ° seine Scheiße dir um die Ohren

und bist du ihm schön willig, ° dann wirst du auserkoren!

 

Als“ Fan“ und wie das heute° geflissentlich wird benannt;

hast du dann einen Guru ° und bist sobald entmannt!

Du läufst herum wie ein Irrer, ° deine Eier sind unter Beschlag

und dein Geist, der rackert spärlich ° allenfalls unter Fremdvertrag!

 

 

Was ist an einem Kamele ° Besonderes zu schildern!?

Na ja, es sind seine Höcker ° und durch die Wüste zu wildern.

Mit einem Scheich auf dem Rücken ° ergeht es sich durch den Sand,

es geht nach drüben und droben, die Strecke ist ihm bekannt.

 

Aber leicht kann es geschehen ° das Kamele mürrisch werden.

Und dass kann man verstehen, ° wenn Scheiche sich schlecht gebärden.

Wenn ihr Kamel mal bockt ° und verwechselt Süd mit Nord,

und rennt im Kamelsgalopp ° dann irgendwohin fort,

 

an der Quelle des Öles vorbei ° so quer durch die christliche Hölle,

über Grenzen zum westlichen Teufel ° und seiner unmenschlichen Zölle,

die der Bush aus Amerika ° in gewaltsamer Weise erhebt,

indes er mit Gottes Hilfe ° seine christlichen Launen belebt.

 

Der Orient verblutet, ° was schert es Merkel, Obama auch?

Adam und Eva trauern, denn dort stand der Apfelstrauch,

von dem sie die Frucht entnahmen, ° aus der die Menschenflucht

uns heute noch als Schuld ° von den Christen aufgetucht!

 

 

Was war denn am Paradies ° in Wirklichkeit paradiesisch?

Die freie geschlechtliche Tat; mit Wonne und dionysisch?

Wenn’s das war, dann sollten wir schnell ° uns das baldigst wieder holen

und uns weigern gegen die Schuster, ° die uns amerikanisch christlich besohlen!

 

Die Garderobiere Maria ° (inklusive der schönen Brüste )

wäre sicher dankbar und froh, ° wenn sie nicht unbefleckt gebären müsste!

Oder ging sie lustig fremd ° mit Gott, dem Schöpfer der Welt

und Josef ward getäuscht und um das Schönste geprellt!?

 

Der arme Joseph hat ° dass Christuskind adoptiert

und als dieser dann heran wuchs,° auf einen Gott gestiert:

Er dachte, das sei sein Sohn, ° dann hat sich herausgestellt,

dass sein Sohn als Gott beherrschet ° die ganze westliche Welt.

 

Was hat denn Maria da ° mit dem armen Joseph gemacht?

Sie hat ein Kuckucksei ° ihm in das Haus gebracht!

Der Joseph dachte dann lieber, ° es sei vom Himmel gesunken,

als dass die geliebte Maria ° mit irgendeinem Halunke…

 

  

Der Allah und der Buddha ° die waren plötzlich scheiße,

vom Tigris bis zur Seine, ° vom Don bis an die Pleiße!

Hätten Mohamet und Jesus ° sich im Orient einmal getroffen,

dann hätten sie vor Freude ° ein Glas Wein zusammen gesoffen!

 

Doch große Geister scheiden ° sich oftmals bei den Jüngern;

die schaffen allemal ° den Bruch mit schmierigen Fingern!

Der Christus- Jünger Bush ° will sein Zeugnis nicht verstecken

und lässt in furchtbarer Weise ° Moslems und Christen verrecken.

 

Extremen Terroristen ° ist es schwer, mit Maß zu erwidern;

Aber falsch ist’s, dem Rest der Welt ° mit Krieg sich an zu biedern.

Der Krieg bleibt, was er stets ° in der Menschengeschichte war:

ein Kampf um Geld und Reichtum: ° das Volk auf die Leichenbahr!

 

Der Glaubensfanatismus, ° egal, aus welcher Richtung,

brachte den einfachen Menschen ° nur Tot und Vernichtung.

Eine Tochter ohne Vater, ° eine Mutter mit totem Sohn,

sind die schaurigen Resultate! ° Ein bitterer tragischer Lohn...

 

 

Der verehrgeizter Menschentrieb, ° sich originell zu gebärden,

bringt mit Macht es täglich dahin, die Menschheit zu gefährden!

Was nützt es, wenn morgen alles ° schneller schöner und größer ist,

und die innere Befindung ° verglüht in ‘nem Haufen Misst!

 

Es liegen Probleme in Massen° auf der Müllkippe „Mensch“ herum!

Und die, die es betrifft, °sind nicht blöde und nicht dumm.

Man wird sie hören müssen, ° wenn man weiter leben will,

denn der Schrei der Natur ertönt ° und wird unüberhörbar und schrill!

 

Millionen ohne Hoffnung ° und Gewalt kommt über uns.

Die Bildung ist zu teuer ° für Hinz und inzwischen auch Kunz!

Man hat für mündige Bürger ° keinen guten Bewegungsrahmen,

auch wenn man mühsam versucht ° in Mottenkisten zu kramen.

 

Mit hypertrophiertem Konsum ° und verlogenen Werbeparolen

wird den Menschen auf teuflische Art ° sie bald der Teufel holen.

Denn was ihnen ‘gottesgleich’ ° mal gehörte, als Bewahrer,

das haben sie verloren, ° als geistige Trittbrettfahrer!

 

 

Die viel besungenen Sterne ° die, sagt man, sind alle schon tot -.

Doch glaub ich an sie noch heute, ° indes mich das Sterben bedroht.

Denn liebt man die Sterne da droben, ° trotz dass sie gestorben sind,

leuchten sie unserem Leben ° und geben ihm einen Sinn!

 

Gewiss ist allerwege ° des Menschen Dasein bemessen,

doch zeigen uns leuchtende Sterne: ° „Es gibt kein Weltvergessen!“

Das Bild lebt noch im Tode ° von den Sternen in uns fort,

selbst wenn wir zu Staub vergehen, leuchten sie in uns fort!

 

Oft haben sie meine Galle ° vor Missgunst und Schlimmeren verschont,

wenn ich heraufgeschaut ° nach dort, wo sie getrohnt!

Der Schöpfer hatte für uns ° das Paradies geordert

und hat dafür niemals Lohn ° und Applaus von uns Menschen gefordert!

 

Womöglich lief ihm aber ° bei der Schöpfung des Menschen was krumm,

denn sein eigenes Geschöpf ° geht damit sehr schlampig um.

Das gestaltet den Gott so menschlich, ° weil auch er mal Fehler macht!

Oder - hat er diesen Fehler ° bewusst hineingebracht (!)?

 

 

Es lässt sich trefflich denken ° das Gott nicht ohne Humor;

ansonsten käme der Teufel ° ihm oftmals sicher zuvor...

Er schuf ja den Mensch, wie wir wissen, ° dem eigenen Bilde gleich

und dem zu folge ist Gott ° an Fantasie und Humor sehr reich!

 

Gott hat sich dann etwas entfernt, ° er dachte: der Mensch vollbringt,

nach eignem Bilde erschaffen- ° was auch einem Gott gelingt!

Womöglich erlag er da ° einer väterlichen Irrung.

Sein Schöpfungsprodukt ward schwach ° in pubertärer Verwirrung.

 

Dann hielt er das Paradies ° für den Menschen nicht mehr gut.

Er schmiss ihn dort hinaus ° in väterlicher Wut.

Nun wurde es immer vertrackter, ° das hatte auch Gott nicht gewusst!

Drum nahm er sich den Noah bei Zeiten an die Brust.

 

Er hieß ihn die Arche bauen ° um das Beste zu laden nur,

was noch zu haben war ° von der göttlichen Allnatur.

Gott hat sich am Ende den Bart ° und sein graues Haar gerauft

und hat den Rest der Menschheit ganz fürchterlich ersauft!

 

  

Wenn einer, und sei’s unter Schmerzen ° seine eigene Schöpfung vernichtet,

dann hat er ein ganzes Werk ° als Kritiker gerichtet!

Doch wäre er nicht Gott, ° begänn er nicht wieder von vorn:

er greift den Gedanken auf ° und packt den Stier beim Horn!

 

Nun schickte er seinen Sohn, ° als göttliches Beispiel herab.

Der machte einigen Wirbel ° und landete bald im Grab.

Aber sein geistig lebendiges Streben ° war für die Menschen wie Dünger

und deshalb hatte Jesus ° am Ende viele Jünger.

 

Die laufen heute noch ° auf allen Wegen herum;

mal sind sie sehr verklärt, ° dann wieder sehr postum!

Und manchmal sind sie hiesig ° und treffen auch den Kern:

im Übrigen sind die Meisten ° dem Gottesgedanken fern!

 

Sie sind heute über den Globus ° durch Elektronik vernetzt,

doch der göttliche Impetus ° ist unheilbar verletzt!

Sie finden sich superb, ° mit psychotherapierter Seele

und haben wieder mal ° den Dolch bereits an der Kehle!

 

 

Die Rhythmen meiner Dichtung,° die schwanken wie Hitzeperioden:

mal sind es Elegien, ° dann werden es wieder Oden!

Was im Geiste noch feurig und wach, ° läutert sich schnell somatisch

wird durch die Dichtung flach ° und bleibt nur sporadisch.

 

Da! Horch! Schon wieder ein stumpfer Reim; ° hör auf mit dem Geklapper!

Deine ‘in Worte gebrachte Welt’° verliert sich in Geplapper!

So sag ich an diesem Computerpult ° mir allabendlich beim Wein:

trübst auch Du die Welt mit losem Geschwätz ° und gibst Deinen Blödsinn hinein?

 

dann scheint der Mond durchs Fenster ° mir mitten übers Genick

und ich denke an Frau und Kinder ° und unser bescheidenes Glück

und mancher Satz den ich schreibe, ° kommt irgendwie dahin;

wenn alles in Wellen geschieht, ° hat es doch einen tieferen Sinn.

 

Dem ergebe ich mich redlich ° und spinne Gebäude von Morgen:

wo viele vernünftige Leute, ° sich um die Zukunft sorgen!

Die Zukunft braucht Verstand, ° Zivilcourage und Mut!

Und vor dem, der das praktiziert, ° zieh ich achtungsvoll den Hut.

 

Und dann um Mitternacht, ° läuft der Wein mir aus den Ohren

und in den tröpfelnden Pfützen ° wird der Geist einmal neu geboren.

Ja, ja, sag ich der Welt: ° ich habe mich bekleckert

und weiß, dass meine Frau ° morgen früh wieder kräftig meckert!

 

Armin Gröpler

Berlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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