Deutsche Elegien
Sprecht mir nicht von der Gnade ° des später gebornen Geschlechtes;
Denkt Euch eher hinein,° was dem Innern des Menschen Recht ist.
Es jammert den trefflichsten Hund,° der seine Unschuld beim Beißen
und Spiele schnell verlor,° indem ihm die Sinne entgleisen!
Das Futteral der Seele ° ist durch Soma begrenzt mit Ängsten;
und diese Allmacht herrscht ° von den dunklen Mächten am längsten.
Daraus hervor sich zu ackern, ° gelingt unter Wenigen Einem.
Und wem das nicht gelingt, ° um den darf man ruhig weinen.
Im Geiste erging ich mich gern ° auf römischen Stradas und Piazzen
auch gab mir die Fantasie, ° nach Paris mich mal zu verfatzen...
Und etwas vom fernen Glück ° erlebte ich bei einem netten
schwulen englischen Tabaqueur; ° bei dem kaufte ich Zigaretten.
Da war ich schon Emigrant ° und lebte im Norden der Großstadt,
wo mancher, der dort heut lebt, ° vor Angst etwas in der Hos’ hat.
Denn da leben Zigeuner und Türken, ° von denen man wenig erfuhr;
man wusste, sie fressen kein Schwein, ° nur Lämmer und Rindviehcher nur!
Nun gut, ich ging da kaufen ° und trank auch ihre Weine;
und bei manchem absurden Palaver ° im berliner Abendscheine
da war man etwas lustig ° und sich ein wenig gewogen;
Man sprach gescheites Zeug ° und es schien mir nicht verlogen!
Als Kind, das zu fühlen begann ° und bald hernach zu denken,
genoss ich die Jahreszeiten ° und was sie einem so schenken.
Bald war der Enttäuschung Gift ° auch in meinem jungen Blut...
Aber nie kam ich unter die Räder ° von Hass und Menschenwut!
Mit der Muttermilch eingesogen ° umgab mich ein tiefes Vertrauen
und beschützt mich heute noch ° vor zu ‘Klugen’ und ‘ach!’ so ‘Schlauen’
Im Wandel der Ideologien ° war ich denen mitunter gewogen,
doch bei genau’rer Betrachtung ° hat’s mich schnell wieder weg gezogen.
Da Musik in mein Leben kam, ° erlebt’ ich das Göttliche ganz
und das Leben war auf einmal ° ein wunderbar leichter Tanz.
Als ich sie später studierte ° unter dem Tonsatzlehrer Streller,
wurde sie zur Bedrohung, ° er war ein Lieder- Vergäller!
Das war in Elbflorenz, ° wo es mit der Tradition hoch her geht
und wo an jeder Ecke ° ein Intrigant mit einem Speer steht!
Die haben mich zugerichtet ° mit Spitzen und mit Eisen,
am Ende ging ich hinweg, ° denn ich hatte nichts zu beweisen!
Alle vagen Theorien,° oft auch die als bewiesen geglaubten,
gehörten nach einem Dezennium ° bereits schon zu den verstaubten.
Da Gott mir Geduld in die Wiege ° in gewisser Hinsicht gegeben,
konnte ich manche Wahrheit ° wenig später als Lüge erleben.
Es ist ihnen sehr zu gönnen, ° nach dem ganzen vertracktem Gewürche,
in Zukunft wieder zu beten ° in der weiblichen Frauenkirche!
Dann singen sie Luther auf sächsisch ° Bach, Schein und Schütz und Scheidt
mit vorgeschobenem Unterkiefer ° von der sächsischen Ewigkeit!
Als die Nazis so allmählich ° auch auf Sachsen Anspruch erhoben,
da gab es welche, die ° sich in alle Winde zerstoben.
Nicht jedem gelingt die Flucht ° vor einer unmenschlichen Welle;
und mancher, der verblieb, ° hat heut wieder dieselbe Stelle.
Mein Lehrer im Singen ging weiter, ° vor allem durch Herz und Hirn;
mit Erich Kästner im Kontext, ° zeigte er manchem Dummkopf die Stirn!
Er forderte dafür keinen Dank, ° dass er mich darin bekräftigt’,
und ist gottlob oben im Himmel ° mit besseren Dingen beschäftigt!
Ihm hab ich Dank zu sagen; ° er hatte gute Lektüre:
ich sang bei ihm Schubert und Brahms ° und nichts aus Wagners „Walküre“.
Sein Hobby: Reben und Rosen! ° Man trank manch gute Flasche...
Und am Ende dieses Studiums ° hatte man das Diplom in der Tasche!
Auch hatt’ ich hernach noch manchen° ideologisch geprägten Andragogen,
dessen Unterrichtsgebaren° geflissentlich verlogen.
Sie alle warfen die Wurst ° nach der möglichen Speckseite hin!
Ein gefährlicher: Dr. Irmer, ° kommt mir dabei in den Sinn!
In Dresden habe ich als Knabe ° der Künste zu viel erfahren,
sie warfen mich manchmal um ° und richteten mich auf in den Jahren.
Allein der Geruch von Farbe, ° frisch auf die Leinwand gepinselt,
bringt Freude in mir auf, ° wo noch vorher Etwas gewinselt!
Da hockt’ ich für manchen Maler ° im Atelier als Modell
als „Musikstudent“ deklariert ° meist Dunkel und manchmal auch Hell.
Und schaute durch Anderer Augen ° auf eine Welt voller Wunder
und vergaß auf Augenblicke ° den ganzen trivialen Plunder!
In Dresdens zerbombten Barock ° und seiner verschütteten Gotik
erlebt’ ich in zartester Weise ° die jugendliche Erotik.
Doch Amor hat auch in Sachsen ° die absonderlichsten Launen
und hör ich der Sache nach, ° bleibt ein geheimnisvolles Raunen!
Die Oper, in Dresden ein Mythos, ° ergriff mein jugendlich Leben;
Die Musik und die Schauspielerei, ° nur da heraus wollt’ ich leben,
und die Not der Menschheit bezwingen, ° dass war mein alleiniger Wille!
Sagt an: soll ich schweigen darüber? ° Nun gut, ich bin ja schon stille...
Und dennoch; glaubt mir, die Kunst º hat nicht nur mich bewegt!
Ich sah durch ihr kräftiges Wirken º manch stabilen Grundstein gelegt
für eine bessere Welt, ° für Weitsicht und menschliche Blüte
als ihr Innerstes weiter vermittelt º mit Liebe, Verstand und Güte!
V
Der Menschen schönste Organe ° sind Augen Mund und Herz!
Man erfährt das nicht nur in Komödien, ° nein, auch im tiefsten Schmerz...
Den vulgärsten Dialekten° kann man Schönheit abgewinnen.
Wenn eine Sächsin sagt: „Üsch lüpe tisch!“, ° kann das Blut vor Wonne gerinnen!
Das ist in der preußischen Hauptstadt ° nicht anders als am Mississippi
und ich wünsch, dass das jeder mal hört, ° ob Strenger oder Hippy.
Denn der schönere Trieb der Menschen ° ist die Liebe zur Kreatur
und nicht der steile Blick ° zum gefüllten Geldbeutel nur!
Die Apostrophe und Kommata ° im Gesamtklang einer Strophe
bleiben dem Leser ewig ° Geheimnis und Katastrophe!
Die Nautik der Poesie° gehört dem, der kapitänt;
der Rest der christlichen Seefahrt fällt über Bord und gähnt!
Wenn ich hier in den Ritzen polke, ° eine Wahrheit frei zu schaben,
aus verwitterten Ruinen ° verdorrter modernder Waben,
da schwindet die letzte Hoffnung ° im ach so wachem Hirne!
Was mich allein noch rettet, ° ist ein Blick in die Gestirne!
Was kann man beim Schippern heut ° durch die Weltenmeere begehren?
Es ist kaum zu erwarten, ° dass sich menschliche Sinne vermehren.
Da gibt es nur Galeeren ° und deren geschäft’ge Betreiber.
Die Schönheit, die ist „out“. ° Was gilt, sind bezahlbare Leiber!
Die Liebe gebärdet sich heute ° in vielfacher Weise defekt
und sinkt fatal herab ° zu einem billigen Schmierinfekt!
Man gebraucht esoterische Heiler ° mit sichrem Instinkt für „Kohle“.
Ich wünschte mir von Herzen, ° das diese der Teufel hole!
Der Menschheit fatales Gebrechen, ° vom lieben Gott erwirkt,
ist, dass er dem Menschen auf immer, ° die Unendlichkeit verbirgt.
Und auch die Einmaligkeit ° von Treue und herzhafter Dauer!
Wenn es Gott wirklich gibt, ° ist er der Architekt der Mauer!
Albert Einstein aus Caputh ° hat das sehr deutlich verspürt!
Drum hat er die Krümmung des Lichtes ° als Trost für uns eingeführt.
Lang kann dieser Trost nicht halten, ° denn schon sind wir bald wieder am Ende.
Dann ist der Mond privatisiert ° und ein Arsch reibt sich schmierige Hände!
Die Sinne verstümmeln perfekt ° im Sumpf der Jurisprudenz
und den widerlichsten Gaunern ° erblüht der schönste Lenz!
Und jetzt schon spüren wir deutlich ° das Echo der Natur.
Es rumpelt sehr bedenklich ° in Wald und auch in Flur.
Als Richard Wagners Kunde ° mein krauses Ahnen versüßte,
da konnte ich nicht wissen, ° wie sehr ich das später büßte...
Das Raunen rollenden Donners ° erlebte ich in Dresden,
wo dem Meister einst hochpersönlich ° die ärgsten Träume verwesten.
Dann floh er über die Schweiz ° in das etwas schwüle Bayern
und spielte an des Königs ° kranken morbiden Eiern.
Das brachte ihm weltweit Ehre ° und den Hügel in Bayreuth,
wo inzwischen auch Frau Merkel ° hinzufahren sich nicht scheut!
Es konnte die Glut meiner Seele ° bei Mozart sich erholen
und wurde wieder versöhnlich ° gegen Juden und gegen Polen.
Der Abendstern Richard Wagners ° verblasste zwischen Tannen und Eichen
und konnte auf diese Weise ° der Sonne Mozarts weichen.
Dann kamen, von Mozart vermittelt, ° die Himmel von Händel und Bach;
Und heute noch danke ich Gott, ° für diesen erleuchtenden Tag!
Ich liebe es, wenn Musik ° die Seele nicht zermalmt
und nicht mein gesamtes Fühlen ° allein im Rausch verqualmt!
Nicht deutlich wissend entfloh ich ° dem „Drama per Musik“,
Doch heute weiß ich sicher: ° für mich war das ein Glück!
Wenn die Schönheit der Musik ° als Kampf und Rausch sich gebärdet,
dann bin ich gar nicht froh ° und auch nicht richtig geerdet!
Gewaltige Monopole ° aus grausigen Phantasien
verhindern mit System ° ein menschliches Erblühen.
Wir lösen unsere Liebesdinge ° in bombastischer Sucht
und wenn Gefahr für das Ego,° dann gilt nur Rausch und Flucht!
Doch Flucht, egal wohin, ° trübt auf die Dauer das Herz.
Der nicht gelöste Konflikt ° wächst aus zu monströsem Schmerz
im Nervalen und Muskulösen ° und mit eingeschränkter Bewegung;
und mündet am Ende in Qual ° und in menschlicher Verschrägung.
Die Urteilsanmaßungen ° unter den agilen Agierern
ist, dass sie auf halber Strecke° ihr wahres Leben verlieren!
Dann hocken sie auf dem Stumpf ° ihrer kümmerlichen Nichtigkeit
und sind aus dieser Lage ° zu Mord und Brennen bereit.
Das geschieht alles unter der Sonne, ° die ein Gott geschaffen hat!
Und ich sage Euch im Vertrauen, ° ich bin dessen reichlich satt:
So ist der Mensch gezimmert, von seinem heiligen Macher!
Und wer sich das besser denkt, verdient nicht mal einen Lacher!
Gott ist kein Humanist, ° er ist der Erdenker der Lilie!
Zwar hat er den Menschen gemacht, ° aber nur zu satanischem Spiele!
Was er uns als ‘Gottgleich’° mit Gnaden hat vererbt:
Ich, der „Gott“, ich lebe;° ihr Hundsfötter aber sterbt!
Die unseligen Leidenschaften ° aus dem Körper zu verbannen,
betreiben prüde Konstrukteure ° und braten die Sünder in Pfannen,
mal mit, mal ohne Fett ° und ohne Vitamin ganz.
Und unter dieser Traktur baumelt am Ende der Schwanz!
Der Nachbar probiert’s mit der Nachbarin ° und sie ist ihm sehr gewogen,
man zieht von Ost nach West ° und ist häufig schon umgezogen;
man hofft auf Ratifizierung; ° allein der Effekt bleibt weg,
und kracht in hohem Bogen, ° in den eigenen geistigen Dreck.
Was soll man denn aber nur machen ° bei dem ganzen topographischen Wahnsinn!?
Kommt einer aus dem Uterus, ° kann er nur seine Bahn ziehn,
deren Leitplanken ein Gott ihm bereitet, ° dem er sich nicht entziehen kann(?).
Das Dillemma ist unermesslich ° bei Frau und auch bei Mann!
Die Nation macht kräftig auf Sport ° und auf die Wirtschaftsschraube,
versammelt aber im Wesen ° nur Blinde und nur Taube.
Sie euphorisieren sich ° mit dem Papst in großen Arenen
und dienen in der Woche ° des Satans teuflischen Plänen.
Die Fackel der Menschheit verglüht ° unter christlicher Arroganz
und die Bigband der Politik ° begleitet den Hexentanz.
Da quaken die Frösche am Teich ° und springen viel eleganter,
als das gesamte Pack ° Entleibter und Entmannter!
Das geistige Trockengebiet ° der modernen Seelenwüste
gebiert dem plastischem Künstler ° heut nicht mal eine Büste...
Dreck wird zu Material ° und das Medium ist „Scheiße“ ;
dem Publikum vor geschmissen, ° erringt es höchste Preise.
Von tieferer Erkennung gibt es ° Figuren, Bilder und Dramen;
alleine heute nur ° von emanzipierten Damen.
Die bilden aus den Refugien ° die Welt sehr kontradiktorisch
und sind dabei nicht wie Männer:° versoffen und euphorisch.
Man kann mit gutem Gewissen ° sich auf ihre Werke verlassen,
denn Frauen sind nicht, (wie Männer), ° romantische trübe Tassen!
Doch: Achtung! so manches Mädchen ° ist eine giftige Schlange;
Und dann, mein Freund, überlebst du ° als Mann im Drama nicht lange!
Die Kunst ist zwar auch Form, ° doch ist sehr vage die Regel;
drum steht sie zur Verfügung ° dem allergemeinstem Flegel.
Der haut mit satanischer Lust ° seine Scheiße dir um die Ohren
und bist du ihm schön willig, ° dann wirst du auserkoren!
Als“ Fan“ und wie das heute° geflissentlich wird benannt;
hast du dann einen Guru ° und bist sobald entmannt!
Du läufst herum wie ein Irrer, ° deine Eier sind unter Beschlag
und dein Geist, der rackert spärlich ° allenfalls unter Fremdvertrag!
Was ist an einem Kamele ° Besonderes zu schildern!?
Na ja, es sind seine Höcker ° und durch die Wüste zu wildern.
Mit einem Scheich auf dem Rücken ° ergeht es sich durch den Sand,
es geht nach drüben und droben, die Strecke ist ihm bekannt.
Aber leicht kann es geschehen ° das Kamele mürrisch werden.
Und dass kann man verstehen, ° wenn Scheiche sich schlecht gebärden.
Wenn ihr Kamel mal bockt ° und verwechselt Süd mit Nord,
und rennt im Kamelsgalopp ° dann irgendwohin fort,
an der Quelle des Öles vorbei ° so quer durch die christliche Hölle,
über Grenzen zum westlichen Teufel ° und seiner unmenschlichen Zölle,
die der Bush aus Amerika ° in gewaltsamer Weise erhebt,
indes er mit Gottes Hilfe ° seine christlichen Launen belebt.
Der Orient verblutet, ° was schert es Merkel, Obama auch?
Adam und Eva trauern, denn dort stand der Apfelstrauch,
von dem sie die Frucht entnahmen, ° aus der die Menschenflucht
uns heute noch als Schuld ° von den Christen aufgetucht!
Was war denn am Paradies ° in Wirklichkeit paradiesisch?
Die freie geschlechtliche Tat; mit Wonne und dionysisch?
Wenn’s das war, dann sollten wir schnell ° uns das baldigst wieder holen
und uns weigern gegen die Schuster, ° die uns amerikanisch christlich besohlen!
Die Garderobiere Maria ° (inklusive der schönen Brüste )
wäre sicher dankbar und froh, ° wenn sie nicht unbefleckt gebären müsste!
Oder ging sie lustig fremd ° mit Gott, dem Schöpfer der Welt
und Josef ward getäuscht und um das Schönste geprellt!?
Der arme Joseph hat ° dass Christuskind adoptiert
und als dieser dann heran wuchs,° auf einen Gott gestiert:
Er dachte, das sei sein Sohn, ° dann hat sich herausgestellt,
dass sein Sohn als Gott beherrschet ° die ganze westliche Welt.
Was hat denn Maria da ° mit dem armen Joseph gemacht?
Sie hat ein Kuckucksei ° ihm in das Haus gebracht!
Der Joseph dachte dann lieber, ° es sei vom Himmel gesunken,
als dass die geliebte Maria ° mit irgendeinem Halunke…
Der Allah und der Buddha ° die waren plötzlich scheiße,
vom Tigris bis zur Seine, ° vom Don bis an die Pleiße!
Hätten Mohamet und Jesus ° sich im Orient einmal getroffen,
dann hätten sie vor Freude ° ein Glas Wein zusammen gesoffen!
Doch große Geister scheiden ° sich oftmals bei den Jüngern;
die schaffen allemal ° den Bruch mit schmierigen Fingern!
Der Christus- Jünger Bush ° will sein Zeugnis nicht verstecken
und lässt in furchtbarer Weise ° Moslems und Christen verrecken.
Extremen Terroristen ° ist es schwer, mit Maß zu erwidern;
Aber falsch ist’s, dem Rest der Welt ° mit Krieg sich an zu biedern.
Der Krieg bleibt, was er stets ° in der Menschengeschichte war:
ein Kampf um Geld und Reichtum: ° das Volk auf die Leichenbahr!
Der Glaubensfanatismus, ° egal, aus welcher Richtung,
brachte den einfachen Menschen ° nur Tot und Vernichtung.
Eine Tochter ohne Vater, ° eine Mutter mit totem Sohn,
sind die schaurigen Resultate! ° Ein bitterer tragischer Lohn...
Der verehrgeizter Menschentrieb, ° sich originell zu gebärden,
bringt mit Macht es täglich dahin, die Menschheit zu gefährden!
Was nützt es, wenn morgen alles ° schneller schöner und größer ist,
und die innere Befindung ° verglüht in ‘nem Haufen Misst!
Es liegen Probleme in Massen° auf der Müllkippe „Mensch“ herum!
Und die, die es betrifft, °sind nicht blöde und nicht dumm.
Man wird sie hören müssen, ° wenn man weiter leben will,
denn der Schrei der Natur ertönt ° und wird unüberhörbar und schrill!
Millionen ohne Hoffnung ° und Gewalt kommt über uns.
Die Bildung ist zu teuer ° für Hinz und inzwischen auch Kunz!
Man hat für mündige Bürger ° keinen guten Bewegungsrahmen,
auch wenn man mühsam versucht ° in Mottenkisten zu kramen.
Mit hypertrophiertem Konsum ° und verlogenen Werbeparolen
wird den Menschen auf teuflische Art ° sie bald der Teufel holen.
Denn was ihnen ‘gottesgleich’ ° mal gehörte, als Bewahrer,
das haben sie verloren, ° als geistige Trittbrettfahrer!
Die viel besungenen Sterne ° die, sagt man, sind alle schon tot -.
Doch glaub ich an sie noch heute, ° indes mich das Sterben bedroht.
Denn liebt man die Sterne da droben, ° trotz dass sie gestorben sind,
leuchten sie unserem Leben ° und geben ihm einen Sinn!
Gewiss ist allerwege ° des Menschen Dasein bemessen,
doch zeigen uns leuchtende Sterne: ° „Es gibt kein Weltvergessen!“
Das Bild lebt noch im Tode ° von den Sternen in uns fort,
selbst wenn wir zu Staub vergehen, leuchten sie in uns fort!
Oft haben sie meine Galle ° vor Missgunst und Schlimmeren verschont,
wenn ich heraufgeschaut ° nach dort, wo sie getrohnt!
Der Schöpfer hatte für uns ° das Paradies geordert
und hat dafür niemals Lohn ° und Applaus von uns Menschen gefordert!
Womöglich lief ihm aber ° bei der Schöpfung des Menschen was krumm,
denn sein eigenes Geschöpf ° geht damit sehr schlampig um.
Das gestaltet den Gott so menschlich, ° weil auch er mal Fehler macht!
Oder - hat er diesen Fehler ° bewusst hineingebracht (!)?
Es lässt sich trefflich denken ° das Gott nicht ohne Humor;
ansonsten käme der Teufel ° ihm oftmals sicher zuvor...
Er schuf ja den Mensch, wie wir wissen, ° dem eigenen Bilde gleich
und dem zu folge ist Gott ° an Fantasie und Humor sehr reich!
Gott hat sich dann etwas entfernt, ° er dachte: der Mensch vollbringt,
nach eignem Bilde erschaffen- ° was auch einem Gott gelingt!
Womöglich erlag er da ° einer väterlichen Irrung.
Sein Schöpfungsprodukt ward schwach ° in pubertärer Verwirrung.
Dann hielt er das Paradies ° für den Menschen nicht mehr gut.
Er schmiss ihn dort hinaus ° in väterlicher Wut.
Nun wurde es immer vertrackter, ° das hatte auch Gott nicht gewusst!
Drum nahm er sich den Noah bei Zeiten an die Brust.
Er hieß ihn die Arche bauen ° um das Beste zu laden nur,
was noch zu haben war ° von der göttlichen Allnatur.
Gott hat sich am Ende den Bart ° und sein graues Haar gerauft
und hat den Rest der Menschheit ganz fürchterlich ersauft!
Wenn einer, und sei’s unter Schmerzen ° seine eigene Schöpfung vernichtet,
dann hat er ein ganzes Werk ° als Kritiker gerichtet!
Doch wäre er nicht Gott, ° begänn er nicht wieder von vorn:
er greift den Gedanken auf ° und packt den Stier beim Horn!
Nun schickte er seinen Sohn, ° als göttliches Beispiel herab.
Der machte einigen Wirbel ° und landete bald im Grab.
Aber sein geistig lebendiges Streben ° war für die Menschen wie Dünger
und deshalb hatte Jesus ° am Ende viele Jünger.
Die laufen heute noch ° auf allen Wegen herum;
mal sind sie sehr verklärt, ° dann wieder sehr postum!
Und manchmal sind sie hiesig ° und treffen auch den Kern:
im Übrigen sind die Meisten ° dem Gottesgedanken fern!
Sie sind heute über den Globus ° durch Elektronik vernetzt,
doch der göttliche Impetus ° ist unheilbar verletzt!
Sie finden sich superb, ° mit psychotherapierter Seele
und haben wieder mal ° den Dolch bereits an der Kehle!
Die Rhythmen meiner Dichtung,° die schwanken wie Hitzeperioden:
mal sind es Elegien, ° dann werden es wieder Oden!
Was im Geiste noch feurig und wach, ° läutert sich schnell somatisch
wird durch die Dichtung flach ° und bleibt nur sporadisch.
Da! Horch! Schon wieder ein stumpfer Reim; ° hör auf mit dem Geklapper!
Deine ‘in Worte gebrachte Welt’° verliert sich in Geplapper!
So sag ich an diesem Computerpult ° mir allabendlich beim Wein:
trübst auch Du die Welt mit losem Geschwätz ° und gibst Deinen Blödsinn hinein?
dann scheint der Mond durchs Fenster ° mir mitten übers Genick
und ich denke an Frau und Kinder ° und unser bescheidenes Glück
und mancher Satz den ich schreibe, ° kommt irgendwie dahin;
wenn alles in Wellen geschieht, ° hat es doch einen tieferen Sinn.
Dem ergebe ich mich redlich ° und spinne Gebäude von Morgen:
wo viele vernünftige Leute, ° sich um die Zukunft sorgen!
Die Zukunft braucht Verstand, ° Zivilcourage und Mut!
Und vor dem, der das praktiziert, ° zieh ich achtungsvoll den Hut.
Und dann um Mitternacht, ° läuft der Wein mir aus den Ohren
und in den tröpfelnden Pfützen ° wird der Geist einmal neu geboren.
Ja, ja, sag ich der Welt: ° ich habe mich bekleckert
und weiß, dass meine Frau ° morgen früh wieder kräftig meckert!
Armin Gröpler
Berlin
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