Deutsche Poesie / German poetry
Ein Wort sagt alles wenn es schweigt. Gerade aus der Blick, denn ein Abschweifen ist nicht erlaubt. Nebenbei bemerkt, was sagt parallal dazu eine Geschichte der Trennung aus? Zu trennen was zusammen gehört, das war schon immer der Anspruch der Macht auf mehr Macht. Und dicht drann waren sie, die Dichter von Telgte als sie von einer Sprache sprachen, in einem Land bislang von Religionen zerrissen, bislang unbekannt, das Bekannte nur noch der Tod und das Grau im Grauen war was alles heim suchte, gleich einem Wirbelwind der für Unruhe sorgt, eine Unruhe die niemals mit Friedshofsstille zu verwechseln ist. Lieblich klingen manche Worte, doch im Ton bleibt alles hart, eben weil Gewalt der Sprache angetan wurde. Seit Luther mit der Peitsche ins Bett ging, und der Frau die Leviten vorlas, konnte das Gedicht fast nur ein Gebot sein. Doch unüberhörbar das Schluchzen des in einer Ecke hockenden Kindes, verlassen und einsam, hungrig, abwartend bis der Schrecken vorbei war.
Hatto Fischer 21.7.2013
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A word says everything. when it is silent. Straight forward the glance For deviations are not allowed. Besides, what does say parallel to that a history of separation. To separate what belongs together, that has always been the demand of power for more power. and very close to that were the poets of Telgte as they discussed a language in a land torn apart by religions, till then unknown, so that the only familiar face was death and the grey in the greyishness as the only thing hitting home like the whirl wind causing unrest, however an unrest never to be comprehended as the silence of the cemetery. Lovely some words, but hard the tone since violence has been done to language ever since Luther went to bed with a whip to teach his wife some lessons, as if the poem could be law, and not the crying tone which comes out of one corner where a child hides, abandoned and lonely, hungry, awaiting till the horror has passed by.
Hatto Fischer 21.7.2013 |
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